Практикум по развитию коммуникационных компетенций в языке профессии для студентов 3 курса факультетов мэо и мбда (Heft 3/24) 2009 г





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НазваниеПрактикум по развитию коммуникационных компетенций в языке профессии для студентов 3 курса факультетов мэо и мбда (Heft 3/24) 2009 г
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Eckdaten der Prognose

 


Vokabeln

Vorgehensweise f, -, -en – принцип действия, пордок действий, методика, метод

аngehen vt - приступать к чему-л, браться за что-л., подходить к вопросу, проблеме

Verstaatlichung f, -, -en - национализация

angesichts Gen. – учитывая, с учетом, перед лицом

EZB f – Europäische Zentralbank

Tendergeschäfte gestalten - проводить тендеры, конкурсы

nachhaltig – продолжительный, постоянный, неослабевающий

verhindern vt - препятствовать

übergehen – vi - переходить к чему-лю

Anleien Pl - облигации

erwеrben vt приобретать

brisant – чрезвычайно актуальный

in Kauf zu nehmen - смириться, согласиться с чем-л, иметь что-л. ввиду

marginal – предельно, минимально эффективный

Steuersätze Pl – налоговые ставки

Sozialabgaben Pl – социальные отчисления

vertretbar sein - быть приемлемым, допустимым

vorübergehend – временно, преходяще

Abwrackprämie – премия, выплачиваемая в 2009 году за старый автомобиль при покупке нового автомобиля с целью поддержания спроса

Zunahme f, -, -- - прибавление, рост
Materialien zur Konferenz

1. Top-Ökonomen dämpfen Konjunkturoptimismus

von Dietmar Neuerer

Mitten in der Debatte um eine wachstumshemmende Kreditklemme für die Wirtschaft mehren sich die Anzeichen für ein Ende der konjunkturellen Talfahrt. War das die Flaute? Spitzenökonomen warnen bereits vor verfrühter Freude. Denn das dicke Ende kommt noch. Vor allem der instabile Arbeitsmarkt birgt ein hohes Rückschlagspotenzial für die Erholung.
DÜSSELDORF. Dass die Hoffnung auf einen baldigen Aufschwung derzeit schon fast in den Himmel wächst ist nicht verwunderlich angesichts der jüngsten Zahlen. Zu den schnöden Stimmungsindikatoren, die bislang für eitel Sonnenschein sorgten, gesellen sich nun harte Fakten aus der Realwirtschaft, die auf die ersehnte Wende hindeuten:
Analyse: Absturz gestoppt – und jetzt?
Nachdem die Auftragseingänge in der Industrie bereits zum dritten Mal deutlich zulegen konnten, verbuchte nun auch das produzierende Gewerbe ein deutliches Plus von 3,7 Prozent. Es ist das zweitstärkste seit der Wiedervereinigung. Auch die Chemische Industrie sieht sich nach dem dramatischen Einbruch zu Beginn des Jahres an einem konjunkturellen Wendepunkt angelangt. Der Internationale Währungsfonds (IWF) meint gar, dass sich die Weltwirtschaft schneller erholen könnte, als noch zu Beginn des Jahres erwartet. War das nun die Flaute oder doch nicht mehr als nur ein zarter Hoffnungs-Schimmer?
Prognosen: Wer was orakelt
Ökonomen mahnen schon, aus den Zahlen nicht die falschen Schlüsse zu ziehen. Zwar deuteten eine Reihe von Indikatoren darauf hin, dass die konjunkturelle Abwärtsdynamik allmählich zum Stillstand komme und wir in eine Bodenbildung einschwenken, sagte der Vorsitzende im Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, Wolfgang Franz, am Donnerstag im Gespräch mit Handelsblatt.com. „Von einer Erholung zu sprechen, wäre aber reichlich verfrüht“, so Franz. „Konjunkturell gesehen haben wir das Schlimmste vermutlich hinter uns, aber auf dem Arbeitsmarkt noch vor uns."
Ähnlich äußerten sich der Chefvolkswirt für Deutschland der US-Großbank Goldman Sachs, Dirk Schumacher, und der Chefvolkswirt der Dekabank, Ulrich Kater. Angesichts der letzten Daten könne man zwar „mit einiger Zuversicht sagen, dass sich die Lage verbessert“, sagte Schumacher bei Handelsblatt.com. Ein Rückschlag sei aber nicht auszuschließen Auch wenn derzeit viel für einen „graduellen Anstieg der Produktion in den kommen Monaten“ spreche, liege noch eine lange Durststrecke vor uns: „Wir sind natürlich noch sehr weit vom Niveau Anfang des letzten Jahres entfernt und werden es auch wohl so schnell nicht wieder erreichen“, sagte Schumacher.

Wie Deutschland wieder zu Wachstum kommt

Auch nach Einschätzung des Dekabank-Chefökonoms Kater stehen die Zeichen bis in den Herbst hinein auf „eine recht deutliche“ wirtschaftliche Erholung. „Aber der Erholungsprozess weist noch Sollbruchstellen auf“, warnte er im Gespräch mit Handelsblatt.com. „Sollte der Arbeitsmarkt in Deutschland in der Zukunft nicht mehr ganz so stabil sein wie bisher, besteht ein Rückschlagspotenzial für die Erholung durch eine sinkende Konsumnachfrage“, sagte Kater. Insbesondere die erste Jahreshälfte 2010 werde „nicht unbedingt ein Selbstläufer“ für die Wirtschaftsentwicklung. „Aber danach holt uns zunehmend auch eine wieder anspringende Weltkonjunktur aus dem Konjunkturloch heraus“, ist sich Kater sicher.
Demgegenüber zeigte sich der Chefvolkswirt der Commerzbank, Jörg Krämer, generell optimistisch über den weiteren Konjunkturverlauf. Zwar weise der Trend der Industrieproduktion trotz des kräftigen Plus im Mai noch nach unten, sagte Krämer bei Handelsblatt.com. „Aber die seit Monaten steigenden Stimmungsindikatoren und die zuletzt angezogenen Auftragseingänge sprechen dafür, dass sich die Produktion in den kommenden Monaten weiter erholen sollte.“ Krämers Fazit: „Das Ende der Rezession naht.“ Schließlich sei der durch die Pleite der US-Investmentbank Lehman Brothers ausgelöste „Unsicherheitsschock“ abgeklungen. „Das Bruttoinlandsprodukt sollte im dritten Quartal zum ersten Mal seit langem wieder etwas zulegen", erwartet Krämer.
Zurückhaltend geben sich auch Vertreter der Wirtschaft. Das sind wohl nicht mehr nur „zarte Hoffnungs-Schimmer“, kommentierte Industrie-Präsident Hans-Peter Keitel im Deutschlandfunk die jüngsten Konjunkturdaten. Der Präsident des Verbandes der Chemischen Industrie (VCI), Ulrich Lehner, sagte dagegen: „Wir gehen im Moment davon aus, dass es im zweiten Halbjahr auf niedrigem Niveau erstens nicht tiefer geht und wir zweitens die berechtigte Hoffnung haben, dass es leicht aufwärts geht, aber auf niedrigem Niveau.“
Diese Einschätzung teilt die Bundesregierung. Die entscheidende Frage ist jedoch, wie stark es aufwärts geht, und vor allem wie nachhaltig? War's das also schon mit der größten Wirtschaftsflaute der Nachkriegszeit? Wohl nicht. Noch ist sie beim Verbraucher nicht richtig spürbar angekommen. Kauf-Zurückhaltung ist daher wohl eher eine emotionale Reaktion auf die ständig wiederholten düsteren Prognosen denn auf tatsächliche finanzielle Einbußen etwa durch den Verlust des Arbeitsplatzes zurückzuführen.
Die Schulden des Bundes

Die Schuld des Bundes ist seit 1950 stark gewachsen. Vier Ereignisse führten zu rapiden Anstiegen. Eine Übersicht ... Infografik
Das weltweite Wachstum von 2,5 Prozent, das der IWF für 2010 prognostiziert, gilt auch nicht für Deutschland. Hier werde die Wirtschaft nach gut 6,0 Prozent im laufenden auch im nächsten Jahr schrumpfen - um 0,6 Prozent. Für die Bundesregierung ist also keineswegs Entwarnung angezeigt. Da der Arbeitsmarkt in der Regel mit Verzögerung auf die Krise reagiert, dürfte die Vorhersage von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) zutreffen, die Krise sei bis zur Bundestagswahl Ende September keineswegs ausgestanden. Noch können die Firmen Entlassungen in größerem Stil durch das Kurzarbeitergeld abwenden. Arbeitsminister Olaf Scholz (SPD) räumte aber ein, dass diese Stützungsmaßnahme im Sommer und Herbst langsam ihre Wirkung verlieren werde. Die Zahl der Arbeitslosen steigt Schätzungen zufolge von jetzt 3,4 Mio. auf vier Mio. bis Ende des Jahres.
Bei den Wahlkämpfern im Bund ist inzwischen eine gewisse Vorsicht bei Wahlversprechen zu erkennen. Obwohl der gestiegene Auftragseingang in der Automobilindustrie zu einem Gutteil der Abwrackprämie im Gesamtumfang von fünf Mrd. Euro zugeschrieben werden darf, stockt Berlin diese nicht auf, auch wenn die schon lange vor dem Wahltag aufgebraucht ist. Auch Wahlversprechen wie Steuersenkungen auf Pump unterbindet die gesamtstaatlich verordnete Schuldenbremse. Die Union hat für ihre Steuersenkungspläne in der nächsten Legislaturperiode bewusst keine Frist gesetzt und auch die FDP betont inzwischen, die in Aussicht gestellten Steuerentlastungen von bis zu 35 Mrd. Euro kämen nicht in einem Schritt.
Selbst BDI-Chef Keitel warnt vor dem Ruf nach neuen Wohltaten des Staates - etwa nach einem dritten Konjunkturpaket. Auch die Wirtschaft habe Verantwortung dafür, dass die öffentlichen Haushalte „in absehbarer Zeit“ wieder auf „ein normales Verschuldungsniveau“ zurückgeführt werden. Denn sonst drohen, das weiß auch Keitel, baldige Steuererhöhungen. Das aber wäre - nicht nur in den Augen der Wirtschaft - Gift für die Konjunktur. Ein Instrument zur Ankurbelung der Wirtschaft, das kein weiteres Geld kostet, sieht der BDI-Chef - ähnlich wie die Bundesregierung - in einer guten Versorgung der Wirtschaft mit Krediten. Nach BDI-Einschätzung könnte es in den kommenden Wochen und Monaten zu einer Kreditklemme kommen. Um dies zu umgehen, sollte der Staat den Banken Erleichterung bei der Bilanzierung verschaffen
2. IMK-Institut: Keine Trendwende für Wirtschaft in Sicht
Trotz der positiven Signale für die deutsche Wirtschaft sieht das Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung noch kein Ende der tiefen Krise. Im Gegenteil: Auch für das kommende Jahr sagen die Forscher ein Minuswachstum voraus.
IMK-Chef Gustav Horn sieht für das Jahr 2010 allenfalls eine Beruhigung des Marktes, aber noch keine Wende zum Besseren. Quelle: ap

HB BERLIN. Die Wirtschaftsleistung dürfte auch im kommenden Jahr sinken, und zwar um 0,4 Prozent, teilten die gewerkschaftsnahen Düsseldorfer Forscher am Donnerstag mit. "Dank der staatlichen Stabilisierungspolitik werden wir 2010 zwar eine Beruhigung erleben", sagte Gustav Horn, Chef des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK). Dies bedeute aber "keine Wende zum Besseren". Möglicherweise drohe sogar eine längere Stagnation.
Im laufenden Jahr dürfte die Wirtschaftsleistung sogar um 6,5 Prozent einbrechen. Damit ist das IMK pessimistischer als noch im Frühjahr: In der Gemeinschaftsprognose der Institute, an der sich die Düsseldorfer beteiligen, wurde noch ein Minus von sechs Prozent vorhergesagt. Wichtigster Grund für den Wirtschaftseinbruch ist der Kollaps des Welthandels: Bei den Exporten sagen die Forscher einen Rückgang um 17,8 Prozent vorher. Im kommenden Jahr wird die Weltwirtschaft demnach wieder leicht anziehen und Deutschland an Wettbewerbsfähigkeit gewinnen.
Die steigende Arbeitslosigkeit dürfte den Konsum zunehmend belasten. Dank diverser Konjunkturspritzen wie der Abwrackprämie oder der Rentenerhöhung dürfte der private Verbrauch 2009 noch um 0,2 Prozent steigen. 2010, wenn die Arbeitslosigkeit im Schnitt auf 4,45 Millionen steige, sei aber ein Rückgang von 1,4 Prozent wahrscheinlich.
Die Forscher forderten angesichts der Wirtschaftskrise weitere Konjunkturspritzen des Staates. "Wenn wir nicht noch mehr tun, wird die deutsche Wirtschaft längere Zeit auf der Talsohle verharren und die Arbeitslosigkeit weiter drastisch steigen", sagte Horn. "Es besteht die Gefahr, dass wir Japans Weg der neunziger Jahre in eine langjährige Stagnation einschlagen."
Das IMK ist mit seiner Prognose pessimistischer als etwa das Essener RWI oder das Kieler Institut für Weltwirtschaft, die beide ein schwaches Wachstum im kommenden Jahr erwarten. Zuletzt hatte der Internationale Währungsfonds am Mittwoch seine Prognose für die weltweite Wirtschaftsentwicklung im kommenden Jahr angehoben. Der IWF erwartet nun ein Wachstum von 2,5 Prozent.

3. 08.07.2009 Weltwirtschaft erholt sich besser als erwartet

von Daniel Goffart
Die Experten des Internationalen Währungsfonds setzen ein deutliches Zeichen der Hoffnung. In einer extra für den G-8-Gipfel erstellten Studie sagt der Internationale Währungsfonds (IWF) eine schnellere Erholung der Weltwirtschaft voraus als bislang prognostiziert.

L'AQUILA. Insgesamt soll das globale Wachstum im kommenden Jahr schon wieder um 2,5 Prozent zunehmen. Für Deutschland wird das erwartete Minus für 2010 auf 0,4 Prozent reduziert, für die Eurozone werden minus 0,3 Prozent vorausgesagt. Das ist eine deutliche Korrektur nach oben.
Bundeskanzlerin Angela Merkel unterstrich mit Blick auf die verbesserte Prognose gestern auf dem G-8-Gipfel im italienischen L'Aquila ihre Forderung, die Staatengemeinschaft müsse trotz der krisenbedingten Verschuldung eine Rückkehr zu einer nachhaltigen Finanz- und Wirtschaftspolitik vorbereiten. Eine entsprechende Pasage findet sich in der Gipfelerklärung, wobei jedes Land nach seinen finanziellen Möglichkeiten wieder zur Konsolidierung zurückfinden soll. Die G-8 bekennen sich dazu, dass trotz der Krise die Nachhaltigkeit bei Klimaschutz und Entwicklungshilfe Priorität hat.
In dem Papier zur Weltwirtschaft verpflichten sich die G-8 ferner, dem Protektionismus eine klare Absage zu erteilen. Weltweit sei jedoch eine Zunahme protektionistischer Maßnahmen zu beobachten. Gemeinsam mit den größeren Schwellenländern soll diese Tendenz durchbrochen werden. Am Donnerstag wollen die G-8 zusammen mit acht weiteren wichtigen Staaten einen Auftrag an die Handelsminister erteilen, einen genauen Bericht über Handelshemmnisse zu erstellen.
Auch die seit über einem Jahr auf Eis liegende Doha-Runde zum Welthandel soll wieder aufgenommen werden. Bis zum G-20-Gipfel im September in Pittsburgh müssen bestehende Hindernisse beseitigt werden, damit dort der Startschuss für eine neue Welthandelsrunde bereits in 2010 fallen kann, hieß es in deutschen Delegationskreisen.
Bezüglich der Regulierung der Finanzmärkte bekräftigten die G-8 lediglich die auf dem letzten G-20-Gipfel eingeleiteten Maßnahmen. Man habe es bei dem Appell zur rechtzeitigen Umsetzung belassen, weil man von Seiten der G-8 aus keine "Parallelveranstaltung" durchführen wolle, hieß es in Regierungskreisen.
Deutlicher wurden die Staats- und Regierungschefs beim Thema Entwicklungshilfe. Da es immer wieder Streit über die jeweiligen nationalen Beiträge gibt, sollen die Anstrengungen der einzelnen Länder jetzt in einem Bericht genau aufgelistet und laufend fortgeschrieben werden. Nach den USA ist Deutschland mit 3,8 Prozent des Bruttoinlandsprodukts der zweitgrößte Geber für Entwicklungshilfe.
Bei den Themen Wasserversorgung und Nahrungsmittelhilfe wollen die G-8 die internationalen Organisationen wie die Uno und andere zu einem Kurswechsel zwingen. Man habe zwar seit 2008 über 13 Mrd. Euro an Nahrungsmittelhilfe zugesagt. Künftig sollen die Mittel aber mehr in die Nahrungsmittelproduktion vor Ort fließen, um dem wachsenden Problem der Unterernährung besser begegnen zu können, heißt es in der Passage der Gipfelerklärung. Viel Geld ist den G-8 auch die Weltgesundheit wert. Zwar gab es im letzten Jahr die Zusage, zur Bekämpfung von Seuchen und gefährlichen Erkrankungen 60 Mrd Euro aufzubringen. Der Zeitraum für diese Zahlung war jedoch offen geblieben. Jetzt verpflichteten sich die Industriestaaten, die 60 Mrd. Euro bis 2012 bereitzustellen.


4. 08.07.2009

Finanzplanungsrat

Beschlossen: Eine halbe Billion neue Schulden

Die Zahl war schon bekannt, doch jetzt ist sie sozusagen amtlich: Bis 2013 wollen Bund, Länder und Gemeinden eine halbe Billion Euro neue Schulden machen. So hat es der Finanzplanungsrat heute beschlossen.
HB BERLIN. Deutschland wird danach mindestens vier Jahre lang gegen den EU-Stabilitätspakt verstoßen. Erst 2013 soll die Neuverschuldung des Gesamtstaats wieder unter die Maastricht-Defizitgrenze von maximal drei Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) sinken.
Die beispiellose Rezession reißt bis zum Ende der kommenden Legislaturperiode riesige Löcher in die deutschen Staatsfinanzen. In den Haushalten von Bund, Ländern und Gemeinden klafft schon im laufenden Jahr eine Lücke zwischen Einnahmen und Ausgaben von 112,5 Mrd. Euro. Kommendes Jahr soll das Minus 132,5 Mrd. betragen und 2011 dann 109 Mrd. Euro. Im Jahr 2012 erwarten die Finanzexperten ein Finanzierungssaldo von minus 85,5 Milliarden, und 2013 minus 69,5 Mrd. Euro. Zusammengenommen macht das rund 509 Mrd. Euro an frischen Krediten.
Die Prognose unterstellt, dass die beispiellose Rezession bald endet und die hiesige Wirtschaft nach einem Minus von 5,3 Prozent in diesem Jahr schon 2010 wieder um 1,2 Prozent wächst. Auch in den drei Folgejahren wird ein Wachstum von knapp über einem Prozent angenommen.
Der Finanzplanungsrat tritt zweimal im Jahr zusammen. Mitglieder sind die Bundesminister für Finanzen und für Wirtschaft, die Länder-Finanzminister sowie vier Vertreter der Gemeinden und Gemeindeverbände.
5.Staatsverschuldung

Deutschland pumpt sich 507 Milliarden

von Axel Schrinner

Bund, Länder und Gemeinden machen bis 2013 neue Schulden wie noch nie. Kommende Woche werden sie im Finanzplanungsrat beschließen, bis zum Jahr 2013 rund 507 Mrd. Euro an neuen Krediten aufzunehmen beginnend mit 112 Milliarden Euro in diesem Jahr und 132 Milliardne Euro im Jahr darauf.

DÜSSELDORF. In den folgenden drei Jahren 109 Mrd., 85 Mrd. und 69 Mrd. Euro. Dies erfuhr das Handelsblatt aus Länderkreisen. Hauptgrund sind Steuerausfälle infolge der Rezession. Während der gesamten nächsten Legislaturperiode wird Deutschland den Planungen zufolge den Maastricht-Vertrag brechen; erst 2013 könnte das Defizit wieder in die Nähe von drei Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) kommen. In der Spitze soll es 2010 auf rund sechs Prozent steigen. Der Ökonom Michael Hüther fürchtet, der Schuldenstand des Staates werde die gesamte Dekade über 60 Prozent des BIP verharren.
Die steigende Zinslast schränkt den Handlungsspielraum der Regierung ein
Man stelle sich einmal vor, die viel zitierte „schwäbische Hausfrau“ ginge zu ihrer Hausbank und sagt: „Die Zeiten sind mies, ich werde nächstes Jahr wohl 1600 Euro mehr ausgeben, als ich einnehme.“ Und nehmen wir weiter an, die Frau habe eine vierköpfige Familie, das Defizit in ihrer Finanzplanung belaufe sich daher auf 7200 Euro. Wie würde die Bank wohl reagieren? Vermutlich würde sie der Hausfrau den gesamten Kreditrahmen kündigen.
In ihrer Not erinnert sich die Frau an die Worte von Bundesfinanzminister Peer Steinbrück und verspricht der Bank, dass 2010 „einmalig ist und hoffentlich auch einmalig bleibt“. Das folgende Jahr werde sicher schon wieder besser laufen. Vielleicht ließe das die Hausbank ja aufhorchen. „Wie viel besser denn genau?“ will die Bank wissen. Stolz verkündet die Hausfrau, 2011 werde bereits mit dem Defizitabbau begonnen; das neue Loch in der Familienkasse werde wohl nur noch knapp 6000 Euro groß sein.Was folgt ist klar: Die Bank hat Sorge um ihr Geld und kündigt die Geschäftsbeziehung mit der Frau, so schnell es geht.
Schaut man sich die Finanzplanung von Bund, Ländern und Gemeinden an, stellt sich unweigerlich die Frage, warum funktioniert im Großen, was im Kleinen so ausweglos erscheint? Kommendes Jahr wird der deutsche Staat ein Defizit von rund sechs Prozent des Bruttoinlandsprodukts machen. Er wird gut 130 Mrd. Euro mehr ausgeben, als er einnimmt. Das bedeutet, dass jeder Deutsche gut 1600 Euro zu wenig Steuern oder Abgaben an den Staat überweisen wird – oder dass der Staat pro Kopf ebendiesen Betrag zu viel ausgibt.
Infolge der schweren Rezession steigt der Schuldenberg so schnell wie lange nicht mehr und kratzt bald vielleicht sogar an der Zwei-Billionen-Euro-Marke. Und keiner weiß, wer diese Last je wieder abtragen soll.
Dabei ist die Antwort denkbar leicht: niemand. Denn selbst wenn die neu im Grundgesetz verankerte Schuldenbremse wirklich greifen sollte, ist nicht ernsthaft ein Abbau der Staatsschuld in Deutschland vorgesehen – bestenfalls kann der Schuldenberg konstant gehalten werden. Solange aber jeder Anleger fest daran glaubt, dass der Staat seine Anleihen pünktlich zurückzahlt, funktioniert das wie bei einem Schneeballsystem: Alte Schulden werden ganz einfach mit neuen getilgt.
Die wirkliche Etatbombe ist die Zinslast. Auf zwei Billionen Euro Schulden muss der Staat bei einem Zins von vier Prozent 80 Mrd. Euro pro Jahr Zinsen zahlen – das entspricht etwa einem Sechstel der aktuellen Steuereinnahmen von Bund, Ländern und Gemeinden.
Doch was die schwäbische Hausfrau fast unweigerlich in die Arme dubioser Kredithaie treiben würde, versucht der Staat anders zu lösen: mit Wachstum und Inflation. Steigt das nominelle Bruttoinlandsprodukt schneller als der Schuldenberg, sinkt das Verhältnis von Schuldenstand und Bruttoinlandsprodukt, die Schuldenquote. Das kann die Regierung dann ihren Bürgern als erfolgreiche Haushaltskonsolidierung verkaufen.
So ähnlich argumentiert die Union: Steuersenkungen finanzierten sich durch Wachstum und mit steigenden Steuereinnahmen funktioniere Konsolidierung von selbst.
Das ist zum Teil richtig. Da das deutsche Steuersystem progressiv ist, steigen die Steuereinnahmen schneller als das Bruttoinlandsprodukt. Nur: Was kann die Regierung tun, damit die Wirtschaft dauerhaft auf einen höheren Wachstumspfad kommt?
Dafür gibt es leider kein Patentrezept – und noch nicht einmal einen kleinsten gemeinsamen Nenner in der Ökonomenzunft. Die keynesianisch angehauchte Seite propagiert vor allem die Stärkung der Binnennachfrage. Das heißt in Kurzform: höhere verfügbare Einkommen für alle. Dabei wird freilich die Kehrseite ausgeblendet, dass das Geld irgendwo herkommen muss. Höhere Gehälter bedeuten höhere Kosten für die Unternehmen – und das kostet tendenziell Arbeitsplätze. Und auch höhere Leistungen des Staates, etwa für Rentner und Bedürftige, müssen von irgendwem erwirtschaftet werden. Daher propagieren angebotsorientierte Volkswirte im Wesentlichen das genaue Gegenteil: Lohnzurückhaltung, Unternehmensteuersenkung und Etatkonsolidierung.
Prallen diese beiden gegensätzlichen Positionen in der politischen Debatte aufeinander, kommt meist ein Mix – man könnte auch Durcheinander sagen – heraus, der meist mehr schadet als nutzt. Bislang ist fast jede wirtschaftspolitische Maßnahme mit dem Etikett „wachstumsfördernd“ versehen worden. Eine Erfolgsevaluierung findet in der Regel nicht statt.
Das für die Staatsfinanzen maßgeblich verantwortliche Wachstum des nominellen BIP lässt sich auch durch Inflation erhöhen. Steigen die Preise, steigen meist auch die Löhne. Jedes Prozent gesamtwirtschaftliche Lohnerhöhung lässt das Lohnsteueraufkommen um etwa 1,8 Prozent steigen. Auf der Einnahmenseite wäre Inflation somit ein gutes Geschäft für den Staat.
Doch auch hier gibt es eine Kehrseite: Steigende Preise schlagen auch auf die Entwicklung der Personalkosten der öffentlichen Hand durch und – mit Verzögerung – auf die Renten. Zudem steigen die Zinslasten, die für die öffentlichen Schulden gezahlt werden müssen.
Das Einzige, was also wirklich gegen den Schuldenberg hilft, ist Sparsamkeit. Und das Wichtigste beim Sparen ist es, nicht nur Prioritäten von Ausgabenblöcken zu definieren, sondern auch Verzichtbares. Und genau das dürfte die Hausbank wohl auch der schwäbischen Hausfrau empfehlen.

Lektion 3.
Klimawandel
Text 1 (12). „Zwei Grad Celsius“ als Minimalkonsens
Wirtschaftskrise und Klimaschutz: Die Staats- und Regierungschefs müssen Position beziehen.

Industrie- und Schwellenländer haben sich auf dem Weltwirtschaftsgipfel im italienischen L'Aquila auf ein gemeinsames Ziel zum Schutz des Weltklimas geeinigt. Erstmals verständigen sich beide Staatengruppen, die für den allergrößten Teil der Kohlendioxidemissionen verantwortlich sind, darauf, dass die Erderwärmung bis zum Ende dieses Jahrhunderts um nicht mehr als zwei Grad, gemessen an der vorindustriellen Zeit, ansteigen soll.
Das soll an diesem Donnerstag auch formell beschlossen werden. Teilnehmer beschrieben dies als einen wichtigen Fortschritt auf dem Weg zu einem Weltklimaabkommen, das die Staatengemeinschaft im Dezember in Kopenhagen beschließen will. Allerdings sind die Schwellenländer noch nicht bereit, konkrete Minderungsziele zu akzeptieren.
In ihrer Erklärung zur Lage der Weltwirtschaft zeigten sich die Staats- und Regierungschefs der G8 zum Auftakt des Gipfels am Mittwoch zuversichtlich, dass die weltweite Wirtschaft- und Finanzkrise bald überwunden werden könne. Zugleich warnten sie vor einer neuen Welle des Protektionismus und kündigten neue Anstrengungen an, die ins Stocken geratene Verhandlungen über Erleichterungen für den Welthandel im nächsten Jahr zu Ende zu bringen. Wege aus der Finanzkrise sollen auf der Ende September im amerikanischen Pittsburgh angesetzten G-20-Konferenz beschrieben werden, darüber wurde in L'Aqulia lediglich beraten.

Zur Verbesserung des Weltklimas kündigte die Gruppe der acht führenden Wirtschaftsnationen - Amerika, Kanada, Japan, Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Russland und Italien - weitere konkrete Aktivitäten an. So wollen sie den weltweiten Ausstoß von Kohlendioxid bis zum Jahre 2050 halbieren. Um das zu erreichen, sollen die Emissionen der Industriestaaten um „mindestens 80 Prozent“ reduziert werden. Der Wert könnte auch höher ausfallen, je nachdem welches Basisjahr für die Rechnung angelegt wird, denn nicht alle Länder akzeptieren das im Kyoto-Klimaabkommen genannte Basisjahr 1990. Schwellen- und Industriestaaten haben sich zudem darauf verständigt, den jährlichen Anstieg der Emissionen möglichst schnell zu unterbrechen, um den Anteil des Klimagases in der Erdhülle möglichst bald nicht weiter ansteigen zu lassen.

Die Schwellenländer waren allerdings noch nicht bereit, sich auf konkrete Abbauziele festlegen zu lassen. Im Gespräch sind hier 15 bis 30 Prozent. Die G8 appellierten an die Entwicklungsländer, ihre Anstrengungen für die Minderung des Kohlendioxidausstoßes zu vergrößern. Die Schwellenländer sicherten ihrerseits zu, „bedeutsame Veränderungen“ gegenüber der bisherigen Entwicklung beim Ausstoß des Klimagases vorzunehmen. Sie knüpfen Zusagen hier auch an weitere finanzielle Hilfen aus den Industriestaaten. In dem Dokument wird ferner darauf hingewiesen, dass die Schwellenländer erheblichen Nachholbedarf beim Wirtschaftwachstum hätten, das es zu berücksichtigen gelte, weil sie die Armut in ihren Staaten bekämpfen müssten. Fachleute erwarten, dass eine Einigung auf konkrete Abbauziele auch der Schwellenländer wie China und Indien, frühestens auf der Kopenhagener Klimakonferenz Ende des Jahres möglich sein wird.

Vokabeln

Position beziehen

Industrie- und Schwellenländer

Kohlendioxidemissionen

gemessen an

ansteigen

zum Auftakt des Gipfels

kündigten an

Ausstoß von Kohlendioxid

halbieren

reduziert

Wert

ausfallen

angelegt haben

sich zudem darauf verständigt

Klimagases

Erdhülle

Abbau appellierten an

knüpfen an

hingewiesen

erhebliche

Nachholbedarf

Einigung auf
… (13)

Es wäre aber falsch und unfair, die Weigerung der Schwellenländer, sich jetzt auf konkrete Zahlen einzulassen, als Beleg für ein neuerliches Scheitern der internationalen Klimapolitik auszugeben. Denn die Festlegungen, auf die sich Industriestaaten und Schwellenländer geeinigt haben, sind ein wichtiger Schritt auf dem Weg zum Klimagipfel der Vereinten Nationen im Dezember in Kopenhagen. Von einem Scheitern kann erst gesprochen werden, wenn Länder wie China und Indien sich auch dort verweigern sollten.

Die Industriestaaten hingegen sind weiter in Vorleistung gegangen. Hier wirkt der neue amerikanische Präsident wie ein Katalysator. Konnte sein Vorgänger Bush vor zwei Jahren in Heiligendamm nur mühsam dazu überredet werden, „zu erwägen“, den Kohlendioxidausstoß bis Mitte des Jahrhunderts zu halbieren, so verpflichtet sich Obama nun gemeinsam mit den anderen Industriestaaten, ihren Anteil an den Kohlendioxidemissionen bis 2050 um „80 Prozent oder mehr“ zu senken.

Mit dem Blick auf die Lage in Afrika, die auf den Weltwirtschaftsgipfeln traditionell eine große Rolle spielt, kündigten die G8 die bisher gewährte Hilfe einer Revision zu unterziehen und die einzelnen Programme vergleichbar und transparent zu machen. Damit reagieren sie auf die Kritik vieler Nichtregierungsorganisationen, die Industriestaaten hielten sich nicht an ihre Versprechungen. Deutschland, so hieß es aus Delegationskreisen, sei inzwischen der zweitgrößte Geber von Entwicklungshilfe in der Welt, nach Amerika. Für das auf dem Gipfel in Heiligendamm 2007 vereinbarte Ziel, 60 Milliarden Dollar zusätzlich für Gesundheit und Seuchenbekämpfung in Afrika ausgeben zu wollen, setzten sich die G8 in Italien nun ein Ziel: Das Geld soll bis 2012 ausgegeben sein. Um den Hunger in Afrika zu bekämpfen, soll die Förderung umgestellt werden, weg von Nahrungsmittellieferungen, hin zu Aufbauhilfen für die lokale Landwirtschaft. Auch das wird eines der Themen auf dem für den morgigen Freitag angesetzten Beratungen der G8 mit Staats- und Regierungschefs aus Afrika sein. Wie weit könnte die Welt heute sein, wenn Bush nicht so störrisch gewesen wäre? Möglichst schnell soll nun der Anstieg der Emissionen unterbrochen werden, mittelfristige Ziele sollen sicherstellen, dass die langfristigen Vorgaben auch erfüllt werden. Klimapolitik ist auch deshalb so schwierig, weil die, die heute dafür bezahlen müssen, die Früchte ihrer Mühen nicht mehr ernten werden. Vor diesem Hintergrund sind die Klimabeschlüsse von L'Aquila ein Erfolg.
Vokabeln

sich jetzt auf konkrete Zahlen einzulassen,

Beleg

sich auch dort verweigern

in Vorleistung gegangen

dazu überredet

erwägen

Anteil an

senken.

Mit dem Blick auf

gewährte

einer Revision zu unterziehen

hielten sich nicht an

zweitgrößte Geber

vereinbarte

Seuche

setzten sich ein Ziel

Förderung umgestellt

weg von hin zu

sicherstellen

Früchte ihrer Mühen nicht mehr ernten

Vor diesem Hintergrund
Text 3(14). Lesen uns übersetzen Sie das Interwiew. Geben Sie kurz den Inhalt wieder:

Sechs Fragen an Ottmar Edenhofer

Klima-Beschluss weist in richtige Richtung“

von Klaus Stratmann und Eric Bonse

Ottmar Edenhofer ist Chefökonom des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung. Im Gespräch mit dem Handelsblatt äußerte sich Edenhofer über die Beschlüsse des G8-Klimagipfels.
Handelsblatt: Welche Bedeutung messen Sie den G8-Beschlüssen zum Klimaschutz bei?
Ottmar Edenhofer: Die Festlegung auf das Zwei-Grad-Ziel ist aus meiner Sicht ein großer Erfolg. Die Beschlüsse des Gipfels werden positiven Einfluss auf die Weltklimakonferenz in Kopenhagen im Dezember haben.
- Stört es Sie nicht, dass die Beschlüsse des Gipfels in L'Aquila keinerlei bindende Wirkung haben?
- Entscheidend ist, dass der Beschluss der Industriestaaten den Weg in die richtige Richtung weist. Natürlich müssen die Staaten am Ende Pläne vorlegen, aus denen klar hervorgeht, wann und wie sie die Treibhausgasemissionen drastisch reduzieren wollen.
- Verschieben die Industriestaaten mit der Zusage einer 80-Prozent-Reduktion bis 2050 das Problem nicht einfach nur in die ferne Zukunft?
- Natürlich ist die Spanne bis 2050 aus Sicht eines Politikers eine halbe Ewigkeit. Dennoch bewerte ich die Festlegung auf das 80-Prozent-Ziel positiv. Entscheidend ist, wie viel Treibhausgas bis zum Ende des Jahrhunderts noch emittiert wird.
- Steht die Langfristigkeit nicht im Widerspruch zum Appell der Wissenschaft, möglichst rasch zu handeln?
Wir brauchen beides: Langfristige Festlegungen und kurzfristige Ziele. Wir müssen den Scheitelpunkt der Treibhausgasemissionen um das Jahr 2020 herum erreicht haben. Das ist nicht nur klimapolitisch geboten, sondern auch ökonomisch vernünftig. Dazu müssen jetzt die entsprechenden Investitionen getätigt werden. Mit einer Festlegung auf ein Ziel für das Jahr 2050 ist zugleich klar, dass nach 2020 entschieden reduziert werden muss. Langfristige Ziele ergänzen die kurzfristigen Ziele und sind die Basis für ein ruhiges, aber kraftvolles Umsteuern.
- Welche Auswirkungen hat die Umsetzung der Klimaschutzziele auf das Wirtschaftswachstum?
Wenn wir jetzt umsteuern und zugleich langfristige Ziele im Blick behalten, können wir die Kosten des Klimaschutzes relativ gering halten. Das Wachstum wird sich lediglich verzögern. Wir müssen nicht auf unseren Lebensstandard verzichten, sondern benötigen einen intelligenten Strukturwandel.
- Wie soll das funktionieren?
Wir dürfen nur noch 1 200 Gigatonnen Kohlendioxid für den Rest des Jahrhunderts in der Atmosphäre ablagern, wenn wir das Zwei-Grad-Ziel erreichen wollen. In diesem Umfang können wir Emissionsrechte ausgeben. Da diese handelbar sind, wird sich ein Weltmarktpreis für CO2 bilden, der einen Strukturwandel hin zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaftsweise auslöst: Dadurch werden die erneuerbaren Energien, Biomasse und die Steigerung der Energieeffizienz rentabel. Wir werden das Zwei-Grad-Ziel aber nur erreichen, wenn uns die CCS-Technologie bald zur Verfügung steht. Denn Länder wie China und Russland werden auf den Einsatz der Kohle nicht verzichten. 09.07.2009

Vokabeln

Bedeutung beimessen

bindende

Treibhausgasemissionen

Verschieben in die ferne Zukunft

Bewerten

Festlegung auf

emittiert

den Scheitelpunkt erreichen

um das Jahr 2020 herum

klimapolitisch geboten sein

Investitionen getätigt

Umsetzung

umsteuern

im Blick auf

behalten

die Kosten des Klimaschutzes relativ gering halten

n der Atmosphäre ablagern

handelbar sind,

CCS-Technologie

Einsatz der Kohle

Text 4(15). Lesen uns übersetzen Sie das Interwiew. Geben Sie kurz den Inhalt wieder:

Wir können den Klimawandel in Schranken halten"

von Thomas Trösch

Malte Meinshausen leitet die Forschungsgruppe „Primap“ am Potsdam Institut für Klimafolgenforschung. Der Klimaforscher gilt als Experte in Fragen der Emissions-Reduzierung. Im Handelsblatt-Interview spricht er über Chancen und Grenzen der G8-Klimapolitik - und darüber, ob der Klimawandel überhaupt noch aufzuhalten ist.

Handelsblatt: Wie schätzen Sie die G8-Einigung zum Klimaschutz ein?
Malte Meinshausen: Soweit wie möglich unter einer Erwärmung von zwei Grad zu bleiben, und damit die schlimmsten der möglichen Klimawandelfolgen abzuwenden, sollte eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein. Dass sich die G8 Staaten nun offiziell darauf geeinigt haben, ist jedoch ganz klar zu begrüßen. Nur hätte man sich erhoffen können, dass die Regierungschefs noch ein bisschen konkreter werden in Hinsicht der globalen und ihrer eigenen Ziele, bis wann und wie weit die Treibhausgasemissionen reduziert werden sollen.

Zum Beispiel: Um das 2-Grad-Ziel zu erreichen, müssen die globalen Emissionen bis 2015, allerspätestens bis 2020 wieder die Talfahrt antreten. G8 sagt nur „sobald wie möglich“. Das ist zu vage. Wenn die globalen Emissionen über 2015, 2020 hinaus noch weiter steigen, dann würden wir den zukünftigen Generationen gewaltige Kraftanstrengungen aufbürden. Sie müssten dann in sehr kurzer Zeit die Energieversorgung radikal umstellen. Es ist ein bisschen wie bei einem Landeanflug: Wenn wir nicht schon heute geradlinig auf die Null-Emissions-Gesellschaft zusteuern, dann bleibt uns am Schluss nur eine steile Crashlandung. Andernfalls schießen wir über die Landebahn hinaus – und landen jenseits der 2 Grad Grenze.
- Was bedeutet die Einigung konkret für die Klimapolitik der Industrienationen?
- Hier genau hätte man sich etwas mehr Details von der G8-Erklärung erhofft. Wir müssen uns sowohl in Industrieländern als auch weltweit bis Ende des Jahrhunderts auf eine Null-Emissionsgesellschaft einstellen, wenn wir das 2-Grad-Ziel erreichen wollen. Die Emissionen in den Industrieländern müssten bis 2050 um mehr als 80 Prozent sinken, eher in Richtung 90 Prozent.

Konkret heißt dies, dass wir uns zum Beispiel nicht mehr erlauben sollten, neue Kohlekraftwerke in die Landschaft zu setzen, da diese es uns für mehrere Jahrzehnte sehr schwer machen werden, die Emissionen zu reduzieren. Auf jeden Fall nicht, bevor nicht jedes Kohlekraftwerk auch emissionsfrei arbeiten kann, und diese Technologieoption ist momentan ja noch Zukunftsmusik. An einem massiven Ausbau erneuerbarer Energien führt wohl kein Weg vorbei, und wie wir in Deutschland anhand der Windkraft sehen, schafft dies ja auch gehörig Arbeitsplätze.
- Reichen die jetzt ins Auge gefassten Ziele aus, um den vom Menschen verursachten Klimawandel aufzuhalten?
- Die Meilensteine von global mindestens halbierten Emissionen bis 2050 sind ein erster Schritt in die richtige Richtung - aber nicht ausreichend. Auch blieb die G8 Runde hier zu vage, denn es fehlt die eindeutige Festlegung, dass Emissionen gemessen am Niveau von 1990 halbiert werden sollen. Auch mit halbierten Emissionen hätten wir noch ein beträchtliches Risiko, die 2-Grad-Grenze zu überschreiten.

Zudem fordern ja zum Beispiel auch die kleinen Inselstaaten, die natürlich nicht unter den mächtigen G8 vertreten sind, ein 1,5-Grad-Ziel. Die Existenz vieler Inselstaaten ist bei einer Erwärmung von zwei Grad schon in Frage gestellt, denn langfristig wird der Meerespiegel auch bei einer 2-Grad-Erwärmung mehr ansteigen, als viele flache Inseln im Pazifik vertragen können.
- Welche Einzelmaßnahme wäre am wirksamsten, um den Klimawandel zu verlangsamen?
Um die Herausforderung zu meistern, müssen wir wirklich eine breite Palette an Maßnahmen in Angriff nehmen. Wir können auf einzelne Technologien verzichten, etwa Atomkraft, wir können jedoch nicht alles auf eine Karte setzen. Das heißt, keine Maßnahme alleine wird ausreichend sein. Um einen starken Ausbau erneuerbarer Ressourcen, Investitionen in Energieeffizienz und einen allgemein cleveren Umgang mit Energie wird jedoch kein Weg vorbeiführen.
- Lässt sich der Klimawandel überhaupt noch aufhalten oder müssen wir uns in jedem Fall auf eine dauerhafte Veränderung einstellen?
- Beides. Wir werden den Klimawandel in Schranken halten können, wenn wir wollen. Wir können das Schlimmste verhindern. Dazu müssen wir davon ablassen, weiter ungehindert Treibhausgas-Emissionen, allen voran Kohlendioxid, in die Atmosphäre zu pumpen.

Wir werden aber nicht verhindern können, dass es bereits heute und in den nächsten Jahrzehnten gravierende Klimawandelfolgen geben wird – auch wenn die mittlere Erwärmung unter zwei Grad bleibt.
So erwartet uns zum Beispiel vermehrte Wasserknappheit im Mittelmeerraum, ein Absterben vieler Korallenriffe, ein drastisch reduzierter Lebensraum für Eisbären in der Arktis – und ein langsam aber stetig steigender Meeresspiegel, der die Küstenlinien dieser Welt verändern wird.
Dr. Malte Meinshausen promovierte in Klimawissenschaft an der ETH Zurich. Am Potsdam Institut für Klimafolgenforschung leitet er die Forschungsgruppe „Primap“. Zuletzt erschien von ihm ein Artikel im Fachmagazin Nature zum Thema „Emissions-Reduktionsziele, um die globale Erwärmung unter zwei Grad zu halten“. 09.07.2009
Vokabeln

Klimawandelfolgen abzuwenden

die Talfahrt antreten

Kraftanstrengungen aufbürden

Energieversorgung umzustellen

Landeanflug:

zusteuern

steile Crashlandung

einstellen

Kohlekraftwerke

anhand

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ins Auge gefassten

Meerespiegel

vertragen

Herausforderung zu meistern

in Angriff nehmen

uf eine Karte setzen

einstellen?

in Schranken halten

ablassen

vermehrte

Wasserknappheit

Язык профессии – Wirtschaftsdeutsch

Übungsheft für Grammatik

Teil 1 und Teil 2


2008 г.
Lektion 1. Partizipien
In der deutschen Sprache gibt es zwei Arten von Partizipien: das Partizip 1 und das Partizip II.

Das Partizip I wird von allen Verben (transitiven, intransitiven, reflexiven) durch Anhängen von –d an den Infinitiv gebildet:

liefern – liefernd, steigen - steigend

Das Partizip II von den starken Verben wird durch Anhängen von –en an den Verbalstamm und Veränderung des Stammvokals, bei den schwachen Verben durch Anhängen von –t an den Verbalstamm ( nach stammauslaufenden –t oder - d : -et) gebildet. Bei vielen Verben erscheint außerdem das Präfix ge-:

steigen - gestiegen, liefern - geliefert

Sowohl das Partizip I als auch das Partizip II können im Satz attributiv gebraucht werden .Oft sind attributive Partizipien I und II durch notwendige und freie Glieder erweitert
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