Немецкий язык





НазваниеНемецкий язык
страница3/25
Дата публикации09.03.2015
Размер1.09 Mb.
ТипДокументы
100-bal.ru > Право > Документы
1   2   3   4   5   6   7   8   9   ...   25

Text 2. Abschied (H. Böll)

Wir waren in einer so grässlichen Stimmung, wenn man schon lange Abschied genommen hat, aber noch nicht bereit ist, sich zu trennen, weil der Zug noch nicht abgefahren ist. Die Bahnhofshalle war wie Bahnhofshallen, schmutzig und zugig, erfüllt vom Lärm, Lärm von Stimmen und Wagen.

Charlotte stand am Fenster des langen Flurs, und wir konnten uns doch diese letzten Minuten, diese kostbaren, letzten, gemeinsamen Minuten unseres Lebens nicht durch Winkzeichen aus einem überfüllten Arbeit heraus verständigen ...

«Nett», sagte sie schon zum dritten Mal, «wirklich nett, dass du bei mir vorbeigekommen bist.»

«Ich bitte dich, wo wir uns schon so lange kennen. Fünfzehn Jahre.»

«Ja, ja, wir sind jetzt dreißig, immerhin ... kein Grund ...»

«Hör auf, ich bitte dich. Ja, wir sind jetzt dreißig. So alt wie die russische Revolution ...»

«So alt wie der Dreck und der Hunger ...»

«Ein bisschen jünger...»

«Du hast Recht, wir sind furchtbar jung.» Sie lachte.

«Sagtest du etwas?» fragte sie nervös.

«Nein, es war mein Bein.»

«Du musst was dran tun».

«Ja, ich tu was dran, es redet wirklich zu viel...»

«Kannst du überhaupt noch stehen?»

«Ja ...», und ich wollte ihr eigentlich sagen, dass ich sie liebte, aber ich kam nicht dazu, schon seit fünfzehn Jahren ...

«Was?»

«Nichts ... du fährst also ins Ausland, nach Schweden ...»

«Ja, ich schäme mich ein bisschen ... eigentlich gehört das doch zu unserem Leben, Dreck und Lumpen und Trümmer, und ich schäme mich ein bisschen. Ich komme mir scheußlich vor ...» «Unsinn, freu dich auf Schweden ...»

«Manchmal freu' ich mich auch, weißt du, das Essen, das muss herrlich sein, und nichts, gar nichts kaputt. Er schreibt ganz begeistert ...»

Die Stimme, die immer sagt, wann die Züge abfahren, erklang jetzt einen Bahnsteig näher, und ich erschrak, aber es war noch nicht unser Bahnsteig. Die Stimme kündigte nur einen internationalen Zug von Rotterdam nach Basel an.

Einen Augenblick lang fühlte ich den Mut, diese kleine Person einfach aus dem Fenster zu ziehen und hier zu behalten, sie gehörte mir doch, ich liebte sie, ja ...

«Was ist?»

«Nichts», sagte ich, «freu dich auf Schweden ... »

«Ja. Er hat eine tolle Energie, findest du nicht? Drei Jahre gefangen in Russland, abenteuerliche Flucht, und jetzt liest er da schon über Rubens.»

«Toll, wirklich toll ...»

«Du musst auch was tun, versuch wenigstens zu promovieren...»

«Halt die Schnauze!»

«Was?» fragte sie leise. «Was?» sie war ganz bleich geworden.

«Verzeih», flüsterte ich, «ich meine nur das Bein, ich rede manchmal mit ihm ...»

Sie sah absolut nicht nach Rubens aus, sie sah eher nach Picasso aus, und ich fragte mich dauernd, warum er sie bloß geheiratet hat, sie war nicht einmal hübsch, und ich liebte sie.

Auf dem Bahnsteig war es ruhiger geworden, nur noch ein paar Abschiedsleute standen herum. Jeden Augenblick konnte die Stimme sagen, dass der Zug abfahren soll. Jeder Augenblick konnte der letzte sein...“

«Du musst doch etwas tun, es geht so nicht.»

«Nein», sagte ich. ,

Sie war das Gegenteil von Rubens: schlank, hochbeinig, nervös, und sie war so alt wie die russische Revolution, so alt wie der Hunger und der Dreck in Europa und der Krieg ...

«Ich kann's nicht glauben ... Schweden ... es ist wie ein Traum ...»

«Es ist alles ein Traum.»

«Meinst du?»

«Gewiss. Fünfzehn Jahre. Dreißig Jahre ... Noch dreißig Jahre. Warum promovieren, lohnt sich nicht. Sei still, bitte!»

«Redest du mit dem Bein?»

«Ja.»

«Was sagt es den?»

«Horch».

Wir waren ganz still und blickten uns an und lächelten, und wir sagten es uns, ohne ein Wort zu sprechen.

Sie lächelte mir zu: «Verstehst du jetzt, ist es gut?»

«Ja ...ja.»

«Wirklich?»

«Ja, ja.»

«Siehst du», fuhr sie leise fort, «das ist es ja gar nicht, dass man zusammen ist und alles. Das ist es, nicht wahr?»

Die Stimme, die sagt, wann die Züge abfahren, war jetzt genau über mir, und ich zuckte zusammen.

«Auf Wiedersehen!»

«Auf Wiedersehen!» - Ganz langsam fuhr der Zug ab und entfernte sich im Dunkel der großen Halle.
I. Beantworten Sie die Fragen zum Text.

1. Wie viele Jahre kannten sich Charlotte und ihr Freund? 2. Wo befanden sich Charlotte und ihr Freund während des Gesprächs? 3. Was wollte er ihr schon seit fünfzehn Jahren sagen, aber kam nicht dazu? 4. Warum schämte sich Charlotte, dass sie sich nach Schweden fahren sollte? 5. War sie verheiratet? 6. Was schrieb ihr der Ehemann aus Schweden? 7. Warum wollte der Freund Charlotte aus dem Fenster ziehen? 8. Was erzählte Charlotte über ihren Ehemann? 9. Was fand sie für ihren Freund beruflich nötig? 10. Wie sah Charlotte aus? 11. Wie sagten sich Charlotte und ihr Freund, dass sie sich liebten?12. Was für ein Mensch war die Hauptfigur dieser Geschichte? 13. Warum war er so unglücklich? 14. Was wird er weiter tun?

II. Suchen Sie die passenden Äquivalente zu den folgenden Wortverbindungen.

Когда уже давно попрощались; потому что поезд еще не отошел; наполненные шумом голосов и вагонов; эти драгоценные, последние минуты нашей жизни, действительно мило, что ты зашел ко мне; мы страшно молоды; у меня руки не доходили; мне немного стыдно; я кажусь себе ужасной; ерунда; радуйся тому, что едешь в Швейцарию; он пишет совершенно восторженно; я испугался; голос объявил поезд из Роттердама в Базель; вытащить из окна и оставить здесь; три года пленения в России; а теперь он читает лекции о Рубенсе; по крайней мере; получить ученую степень; она побледнела; она скорее походила на Пикассо; так не пойдет; она была противоположностью Рубенса; это как сон; не имеет смысла; мы сказали это друг другу; не произнося ни слова; она продолжила медленно; не правда ли; я вздрогнула; поезд медленно отошел.

III. Übersetzen Sie folgende Wörter und lernen Sie sie auswendig.

Попрощаться с кем-либо; отходить (о поезде); наполняться ч-либо; драгоценный; заходить к кому-либо; у меня руки не доходят; стыдиться; казаться себе; ерунда; восторженно; испугаться; объявить; вытащить из; пленение; читать лекции; по крайней мере; получить ученую степень; побледнеть; походить на к-либо; так не пойдет; быть противоположностью к-либо; это как сон; не имеет смысла; друг другу; не произнося ни слова; продолжать; не правда ли; вздрогнуть; отходить (о поезде).
Text 3. Barbara (B. Brecht)

Ich dachte lange darüber nach, wie diese Geschichte heißt. Aber dann wusste ich, dass sie «Barbara» heißt. Ich gebe zu, dass Barbara selbst nur ganz am Anfang vorkommt und die ganze Geschichte hindurch in zu schlechtem Licht dasteht, aber die Geschichte kann gar nicht anders heißen als «Barbara».

Edmund, genannt Eddi, 200 Pfund schwer, Melancholiker, tat sehr Unrecht, mich abends 9 Uhr, nur weil wir ein paar Kurfürstendamm-Coctails zusammen getrunken hatten und sein Chrysler vor der Bar stand, in die Lietzenburger Straße 53 zu Barbara mitzunehmen, obwohl er wissen musste, dass Barbara «eine wichtige Unterredung mit einem Kabarettdirektor» hatte.

Wir klingelten, traten ein, hängten die Mäntel auf, sahen Barbara wütend auf uns zukommen und hörten sie: «Du machst mich noch wahnsinnig mit deiner idiotischen Eifersucht» schreien. Im nächsten Augenblick standen wir wieder unten vor Eddis Chrysler. Wir stiegen sofort hinein.

Eddi fuhr ein sehr rasches Tempo mit Vollgas über die Halenseer Brücke. Und während der ganzen Zeit redete er in einem fort. Er sah genau so aus wie eine Fettkugel mit einem kleinen steifen schwarzen Huf auf dem Kopf.

Und wie gesagt, dabei redete die Fettkugel: «Siehst du», sagte sie, «das war nur eine Kleinigkeit, was gerade passiert ist. Aber ehrlich gesagt, habe ich vollkommen genug davon. Was heißt Eifersucht? Wenn es jemanden gibt, der nicht eifersüchtig per dieses Gefühl überhaupt nicht kennt, nie gekannt hat, so bin ich es. Natürlich ist es ihr Recht, den Kabarettdirektor bei sich zu empfangen, abends um 9 Uhr und im Pyjama. Und wenn es jemanden gibt, der Recht respektiert, dann bin ich es. Aber es ist einfach leichtsinnig von Barbara. Ich muss dir sagen, dass meine Geduld zu Ende ist. Endgültig!»

So sprach Eddi, als wir über die Halenseer Brücke fuhren. Im Grünewald war er schon viel weiter. Es war eine trübe Nacht mit einem widerlichen Nebel und ich wäre lieber zu Hause gewesen. Aber Eddi hatte p viel zu sagen. Er hätte deutlich die Absicht, mich mit seiner Weltauffassung bekannt zu machen. Er sagte mir alles, was er über die Welt dachte. Er sagte es mir ganz offen und fuhr dabei ein Tempo von Kilometer auf einem Weg, den es eigentlich gar nicht gab, außer in seiner Phantasie. Er war ein schlechter Philosoph und ein ausgezeichneter Autofahrer, aber sein Fahren war viel gefährlicher als seine Philosophie. Er sagte, dass die Menschen überhaupt falsch konstruiert sind: eine Fehlkonstruktion unmenschlicher Art. Aber ich sah mir die Kiefern aus dem Fenster an und hatte das einzige Gefühl, dass das Tempo viel zu rasch Eddi gab noch etwas Gas, um das Tempo höher zu kriegen, und sagte mir, was er über die Frauen dachte. Die Frauen hielt Eddi nämlich für Schund. Er meinte, dass sogar Haustiere im Vergleich zu Frauen viel teuer sind.

Ich konnte Eddis Argumente gegen die Frauen in der Eile (110 Kilometer in der Stunde) leider nicht prüfen. Die Hauptsache war, dass Eddis Weltschmerz einen Fuß hatte, der auf den Gashebel drückte. Da ich gegen den Fuß nichts machen konnte, sollte ich wenigstens versuchen, etwas gegen den Weltschmerz zu tun. Also fing ich an, mitten in der Nacht, auf einer dunklen Chaussee, zwischen Wannsee und Potsdam, Grünewald usw., einer Fettkugel die Vorteile des Planeten zu zeigen. Ich sagte ihm, dass alles in der Welt relativ ist, obwohl unsere Geschwindigkeit absolut war. Wir bewegten uns schnell auf unseren Tod zu. Als ich auf das Thema «Auf Regen folgt Sonnenschein» zu sprechen kam, fuhren wir gerade einen waldigen Abhang hinunter. Dann sprach ich von «den guten Seiten, die Frauen auch haben», und Eddi brachte den Wagen wieder auf das Tempo.

Dann sagte ich kurz und barsch: «Du fährst saumäßig!»

Dieser Ausspruch verletzte Eddi. Er war bekannt als ausgezeichneter Fahrer. Es war das einzige was er konnte. Ein dumpfer Laut kam aus seinem unförmigen Körper. Das war der Laut des Mastodonts, dem man gesagt hat, dass er zu schwach ist.

Dann fuhr Eddi 120 Kilometer. Es war wenig Licht in der Gegend und Eddi ging in jede Kurve mit Vollgas. Es schien mir nicht mehr von dieser Welt war. Aber mitten in einem Walde hackte der Motor. Dann gab Eddi Gas. Dann fuhr der Wagen langsamer. Dann drückte Eddi die Kupplung und gab wieder Gas. Dann blieb der Wagen stehen. Es war kein Benzin mehr drin. Eddi stieg aus. Es war in einem Wald ohne Anfang und Ende, einem Wald, der sicher auf nicht verzeichnet war.

Und damit ist meine Geschichte im Grunde aus. Ich sage nur noch, dass man gegen Morgen zwei Menschen in einem Dorf sehen konnte, die einen Chrysler schoben, während der eine, schlanke, dem anderen alles sagte, was er über ihn dachte und noch einiges mehr, und der andere, eine ramponierte Fettkugel ohne jede Form, ab und zu lachte.

Aber es war ein kindliches und fröhliches Lachen.

I. Beantworten Sie die Fragen zum Text.

1. Worüber dachte der Autor der Erzählung lange nach? 2. Was hat Edmund Unrecht getan? 3. Wo trafen sich erst Eddi und sein Freund? 4. Wo wohnte Barbara? 5. Was schrie Barbara, als Eddi und sein Freund eintraten? 6. Was ist im nächsten Augenblick passiert? 7. Wie sah Eddi aus? 8. Wie nannte ihn der Autor? 9. Was sagte er dem Freund im Auto? 10. Wovon hatte Eddi vollkommen genug? 11. Was erzählte er von seinem Gefühl der Eifersucht? 12. Warum wollte er den Freund mit seiner Weltauffassung bekannt machen? 13. Was dachte Eddi über die Frauen? 14. Was dachte Eddi über die Welt? 15. Was für ein Autofahrer und was für ein Philosoph war Eddi? 16. Was wollte der Freund gegen Eddis Weltschmerz tun? 17. Welche Vorteile der Frauen wollte er ihm zeigen? 18. Was verletzte Eddi? 19. Wie reagierte er auf den Ausspruch seines Freundes? 20. Was schien dem Freund? 21. Was ist dann passiert? 22. Was machen Eddi und sein Freund gegen Morgen in einem Dorf? 23. Warum lachte die Fettkugel? 24. Warum heißt die Erzählung „Barbara“?

II. Suchen Sie die passenden Äquivalente zu den folgenden Wortverbindungen.

я признаю; предстает в плохом свете; не иначе как; поступил очень неправильно; перед баром; ты сводишь меня с ума; в следующее мгновение; он говорил без умолку; в шляпе на голове; честно говоря; мне это совершенно надоело; кто вообще не знает этого чувства; принимать у себя; это легкомысленно со стороны Барбары; моему мнению пришел конец; лучше бы я был дома; он давно имел намерение; познакомить меня со своим миропониманием; отличный водитель; по сравнению с женщинами; в спешке; все в мире относительно; наша скорость абсолютна; после дождя светит солнце; хорошие стороны; единственное, что он умел; мне показалось; без начала и конца; в сущности; под утро; время от времени он хихикал.

III. Übersetzen Sie folgende Wörter und lernen Sie sie auswendig.

признавать; представать в плохом свете; не иначе как; поступать неправильно; сводить к-либо с ума; в следующее мгновение; говорить без умолку; честно говоря; мне это совершенно надоело; принимать у себя; легкомысленно; иметь намерение; познакомить с к-либо; миропонимание; по сравнению с к-либо; в спешке; все в мире относительно; наша скорость абсолютна; хорошие стороны; единственное, что он умел; мне показалось; без начала и конца; в сущности; время от времени.
Text 4. Der Besuch (unbekannt)

„Warum stehst du?" fragte die Mutter. Sie saß in einem der bequemen Korbstühle vor dem großen runden Tisch. Auf dem Tisch standen Nelken. Helga setzte sich. „Ich habe mir immer wieder vorgestellt, wie du aussiehst", sagte die Mutter und schloss: „Du siehst gut aus." Helga nickte.

„Nun sitze ich hier und weiß nicht, was ich sagen soll", sagte die Mutter. „Ich weiß auch nicht, was ich sagen soll", bekannte Helga. Sie empfand den Besuch der Mutter als störend, sie erinnerte sich zu wenig an das Gesicht der Mutter, die vor vierzehn Jahren weggegangen war. „Ich konnte dich damals nicht mitnehmen", sagte die Mutter, „ich musste mir doch eine neue Existenz aufbauen. Das war nicht einfach. Ich hatte vor dich später zu mir zu holen, das ging aber nicht mehr." Das klang wie eine Rechtfertigung. „Ich habe es auch nicht versucht", sagte die Mutter, „der Vater hätte dich doch nicht hergegeben." „Nein", sagte Helga überzeugt.

Verstohlen betrachtete Helga die Mutter. Sie trug einen bunten Hosenanzug, verschiedene Ringe und Ketten. Die Mutter wirkte jugendlich. Sie trank von dem Kaffee und zündete sich eine Zigarette an. Es entstand eine lange Pause.

„Hast du auch ein Haus in Hamburg?" fragte Helga. „Nein", sagte die Mutter. „Arbeitest du in einer Klinik?" fragte Helga weiter, entschlossen, ein paar Neuigkeiten zu erfahren. „In einer Privatklinik", sagte die Mutter. Wieder entstand eine lange Pause.

Es hieß ja immer, zwischen Müttern und Kindern gäbe es verborgene Stränge. Davon spürte Helga nichts, überhaupt nichts. Da saß eine ihr völlig fremde, zu der sich kein Kontakt herstellen ließ, wie zu Karla, der Stiefmutter. Was hieß schon Stiefmutter?

Auf Karla war in den vielen Jahren immer Verlass gewesen. Schön war Karla nicht, auch nicht so gepflegt wie die Mutter „Bist du verheiratet?" fragte Helga. „Ja,“ sagte die Mutter zurückhaltend. „Und?" fragte Helga weiter. „Was und?" sagte die Mutter. „Ob du glücklich bist", sagte Helga einfach. „So was fragt man nicht. Die richtige Wahl des Partners ist die halbe Karriere." Die Mutter lächelte ironisch. „Was willst du mal werden?" fragte die Mutter warm. „Ich fang in der Molkerei an", sagte Helga. „Ich will Nahrungsmitteltechnikerin werden." „Mit achtzehn weiß man noch nicht, was man will", sagte die Mutter belehrend. „Mit achtzehn glaubte ich an die Zukunft, die sich nicht gerechtfertigt hat. Das Leben erwies sich als eine Hetzjagd. Glücklich? Ich bin nicht unglücklich, und das ist schon viel." Um etwas zu tun holte sich Helga eine Tasse und goss sich Kaffee ein. Der Kaffee war schon kalt. Die Mutter musterte die Tochter. Helga trug kurze Hosen, einen billigen bequemen Pullover und leichte Turnschuhe. „Ich wollte zum Segeln", sagte Helga.

„Und da habe ich dir den Tag verdorben", sagte die Mutter. „Nein", log Helga, denn diese Begegnung war unnötig und überflüssig. Plötzlich sah Helga, dass die Mutter älter war, als sie aussah. Unter der Cremeschicht zeichneten sich Falten ab. Warum bist du damals gegangen?" fragte Helga. „War es Vaters Schuld?" „Die Verhältnisse waren schuld", sagte die Mutter. Helga schwieg.

Die Mutter stand auf, sie stand etwas hilflos vor der Tochter. Sie gingen nach draußen. Die Mutter stieg in den Wagen und fuhr ab. Am Abend brachte Helga Blumen und Karla sagte gerührt: „Du hast zu viel Taschengeld, mein Herz. Wir haben den ganzen Garten voll Blumen." Weiter wurde über den Besuch nicht gesprochen.

I. Antworten Sie auf die folgenden Fragen.

1. Warum verließ die Mutter die Tochter?

2. Warum holte sie die Tochter nicht zu sich?

3. Wie ging es der Mutter in Hamburg?

4. Warum besuchte sie nach 14 Jahren die Tochter? Worauf hoffte sie? Rechtfertigten sich ihre Hoffnungen?

5. Was war dieser Besuch für Helga?

II. Wie verstehen Sie die folgende Textstelle.

„Es hieß ja immer, zwischen Müttern und Kindern gäbe es verborgene Stränge. Davon spürte Helga nichts, überhaupt nichts.'

III. Finden Sie auch weitere Beweise im Text, dass die Mutter Helga fremd war. Lesen Sie diese Textstellen mit Kommentar vor. Sie können so anfangen:

Diese Frau war Helga völlig fremd. Davon zeugt die folgende Textstelle. Ich zitiere: ...

IV. Können Sie sagen, wie die Beziehungen zwischen Helga und der Stiefmutter waren.

Begründen Sie Ihre Meinung mit entsprechenden Textstellen.

Muster: Meiner Meinung nach ... (Ich meine, dass ...) Davon zeugt die folgende Textstelle. Ich zitiere: ...

V. Finden Sie die Textstellen, wo der Autor Helgas Mutter beschreibt. Lesen Sie sie vor.

VI. Kommentieren Sie die folgenden Sätze.

Die Mutter wirkte jugendlich. Plötzlich sah Helga, dass die Mutter älter war, als sie aussah.

VII. Sagen Sie, wie charakterisieren Helgas Mutter ihre Worte: „Die richtige Wahl des Partners ist die halbe Karriere." (ichbezogen, berechnend, )

VIII. Kommentieren Sie den letzten Absatz. Beginnen Sie mit dem Satz:

Dieser Absatz zeugt davon, dass ...
1   2   3   4   5   6   7   8   9   ...   25

Похожие:

Немецкий язык iconУчебно-тематический план к учебному курсу Н. Д. Гальскова, И. В....
«Немецкий язык. «Мозаика» для 4 класса разработана на основе Федерального компонента Государственного образовательного стандарта...
Немецкий язык iconУчебно-тематический план к учебному курсу Н. Д. Гальскова, И. В....
«Немецкий язык. «Мозаика» для 4 класса разработана на основе Федерального компонента Государственного образовательного стандарта...
Немецкий язык iconРабочая программа по предмету «немецкий язык»
Перечень компонентов учебно-методического комплекта по учебной дисциплине «Немецкий язык»
Немецкий язык iconНемецкий язык 8 класс (105 часов) умк «Немецкий язык, Шаги-4» под...

Немецкий язык iconРабочая программа по предмету «Немецкий язык» (пятый класс основной школы)
Программы общеобразовательных учреждений. Немецкий язык. 5 9 классы. Автор Бим И. Л. М.: Просвещение, 2008
Немецкий язык iconУчебно-методический комплекс «Немецкий язык»
Примерной программой дисциплины «Иностранный язык» (в вузах неязыковых специальностей) по дисциплине «Немецкий язык» для обучения...
Немецкий язык iconТестовые задания по промежуточной оценке знаний студентов (немецкий язык)
Министерством образования рф, и Примерной программы дисциплины «Иностранный язык» (в вузах неязыковых специальностей) от 18 июля...
Немецкий язык iconРабочая программа учебной дисциплины «Немецкий язык»
«Немецкий язык» для профессий среднего профессионального образования по программе подготовки квалифицированных рабочих по профессии...
Немецкий язык iconПрограмма дисциплины «Немецкий язык» (язык региона)
Программа предназначена для студентов факультета мировой экономики и мировой политики, изучающих немецкий язык в качестве языка специализации...
Немецкий язык iconПрограмма дисциплины немецкий язык немецкий язык для начинающих Автор...
Программа предусматривает обучение студентов немецкому языку как второму иностранному с нулевого уровня и рассчитана на 2 года
Немецкий язык iconПрограмма дисциплины немецкий язык немецкий язык для начинающих Автор...
Программа предусматривает обучение студентов немецкому языку как второму иностранному с нулевого уровня и рассчитана на 2 года
Немецкий язык iconПрограмма по дисциплине Немецкий язык для направления 040200. 62 «Социология»
Исходя из существующего положения по гу-вшэ, студенты имеют право изучать второй иностранный язык, в частности немецкий язык, на...
Немецкий язык iconУчебник (название, автор, год издания, издательство) -и. Л. Бим,...
Рабочие программы И. Л. Бим, Л. И. Рыжова «Немецкий язык» Предметная линия учебников 5-9 классы-М. Просвещение, 2011
Немецкий язык iconРабочая программа по курсу «Немецкий язык» 11 класс
Примерной программы среднего (полного) общего образования по немецкому языку (базовый уровень) и авторской программы Г. И. Ворониной...
Немецкий язык iconПрограмма по формированию навыков безопасного поведения на дорогах...
«Немецкий язык» для 2-4 классов (Автор: Бим И. Л.) и материалов авторского учебно-методического комплекса «Немецкий язык» Бим И....
Немецкий язык iconПрограмма дисциплины немецкий язык немецкий язык для продолжающих (продвинутый уровень)
Программа предназначена для студентов, владеющих немецким языком в объеме, заданном программой средней школы, и сдавших вступительный...


Школьные материалы


При копировании материала укажите ссылку © 2013
контакты
100-bal.ru
Поиск